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Twain, Mark

Mark Twain (geb. 30. November 1835 in Florida/Missouri; gest. 21. April 1910 in Redding/Connecticut) war ein amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als Wegbereiter der modernen? amerikanischen? Literatur. Sein berühmtestes Werk? ist der Roman „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ (1884).

Leben und Schreiben

Mark Twain 1907 - (c) Wikipedia.org

Mark Twain wurde als Samuel Langhorne Clemens am 30. November 1835 in Florida / Missouri geboren. Er war das fünfte Kind des Rechtsanwalts John Marshall Clemens und seiner Frau Jane Lampton Clemens. Die Familie zog mehrmals um und lebte in armen Verhältnissen. Seine Jugend verbrachte er in Hannibal – einer kleinen Hafenstadt am Mississippi River, die später in seinen Romanen und Erzählungen immer wieder auftauchen sollte.

Nach dem Tod des Vaters 1847 begann Mark Twain bei der Zeitung „Missouri Courier“ eine Lehre als Schriftsetzer?. Ab 1851 arbeitete er für das „Hannibal Journal“ als Drucker?, Redakteur? und Autor. Das „Hannibal Journal“ gehörte übrigens seinem Bruder Orion. Ab 1857 war er Lotse auf einem Mississippidampfer. Aus dieser Zeit stammt auch sein Pseudonym Mark Twain, das in der Sprache der Schiffer zwei Faden (3,69 m) bedeutet – damit ist die Tiefe des Flusses gemeint. Nach kurzer Teilnahme am Sezessionskrieg war er Goldgräber in Nevada und Journalist in San Francisco.

Foto: Wikipedia.org

„Der berühmte Springfrosch von Calaveras“ (1867)

Ersten literarischen Ruhm erntete Mark Twain mit dem Sammelband? „The celebrated jumping frog of Calaveras County“ (1867; dt. „Der berühmte Springfrosch von Calaveras“). Zu dieser Zeit stand er noch ganz in der derb-humoristischen? Erzähltradition des amerikanischen Westens, die er in seinen späteren Werken? mit der literarischen Tradition des amerikanischen Ostens und Europas verband.

Es folgten ausgedehnte Reisen nach Europa und Palästina. Seine Eindrücke hielt er in Reiseberichten wie „The Innocents Abroad“ (1869; dt. „Die Arglosen im Ausland“) fest. Darin befasst er sich mit dem politischen und kulturellen Gegensatz von Alter und Neuer Welt. Er ironisiert die Bildungsreisen amerikanischer und englischer Bürger auf das europäische Festland. Sein zweiter Europabesuch 1878/1879, der vorwiegend Deutschland galt, schlug sich in dem Reisebuch? „A Tramp Abroad“ (1880; dt. „Bummel durch Europa“) nieder. Wieder in Amerika, heiratete er 1870 die Tochter eines reichen Industriellen, Olivia Langdon, und ließ sich in Hartford / Connecticut nieder.

Die Jahre in Hartford

In seinem Wohnhaus in Hartford schrieb Mark Twain seine berühmtesten und besten Bücher. Dort entstanden der Roman „The Adventures of Tom Sawyer“ (1876; „Tom Sawyers Abenteuer“), die Autobiographie „Life on the Mississippi“ (1883; dt. „Leben auf dem Mississippi“), der Essay „The awful german language“ (1880; dt. „Die schreckliche deutsche Sprache“) und sein wohl bedeutendstes Buch „The Adventures of Huckleberry Finn“ (1884; „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“). In diesen Büchern entwickelte sich Mark Twain zu einem Wegbereiter der modernen? amerikanischen? Prosa, der mit Humor, Schärfe und Skurrilität die amerikanische Gesellschaft kritisierte. Außerdem führte er den umgangssprachlichen? Dialekt? des Mittleren Westens in die Literatur ein.

„Tom Sawyers Abenteuer“ (1876)

Der Roman „Tom Sawyers Abenteuer“ gehört wie seine Fortsetzung? „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ zu den populärsten Jugendbüchern der Weltliteratur?. Das Besondere an beiden Romanen ist jedoch, dass sie gleichzeitig auch erwachsene Leser faszinieren und mit den zentralen Problemen der menschlichen Existenz konfrontieren. In der spannenden Geschichte des abenteuerlustigen, stets zu Streichen aufgelegten Tom Sawyer beleuchtet Mark Twain die Grundfragen der amerikanischen Kultur. Vor dem Hintergrund eines Mordes, einer Schatzsuche und der Verirrung im Höhlenlabyrinth geht es um Themen wie Freiheit und Zivilisation, Heuchelei und Moral, Sklaverei und Nächstenliebe. Spätere Fortsetzungen? wie „Tom Sawyer Abroad“ (1894; dt. „Tom Sawyer im Ausland“) und „Tom Sawyer Detective“ (1896; dt. „Tom Sawyer als Detektiv“) fallen dagegen stark ab.

„Die schreckliche deutsche Sprache“ (1880)

Der Essay „Die schreckliche deutsche Sprache“ ist zuerst als Anhang zu dem Reisebuch „Bummel durch Europa“ erschienen und wurde seitdem auch als Einzeldruck? immer wieder neu aufgelegt?. In dem nicht ganz ernst gemeinten Essay schildert Twain mit viel Ironie? und großer Lust an skurrilen Wortspielen? seine verzweifelten (am Ende aber sehr erfolgreichen) Versuche, die deutsche Sprache zu lernen: den Ärger mit der Grammatik (besonders mit den vier Fällen), das Chaos mit den Pronomen? und natürlich immer wieder die Heimtücke des Genitiv?. Oder Genitivs? Twain schlug vor, den Dativ? abzuschaffen und bei der Aussprache langer Wörter Zwangspausen für Erfrischungen zu verordnen. Am Ende kommt er zu dem Ergebnis: „Diese Sprache braucht Reformen!“

„Leben auf dem Mississippi“ (1883)

Marks Twains „Leben auf dem Mississippi“ ist keine Autobiographie im klassischen Sinn. In dem Buch liegen? Wahrheit und Dichtung, Fakten und Fiktion eng beieinander und lassen sich aus heutiger Sicht nur schwer unterscheiden. Dennoch ist „Leben auf dem Mississippi“ eine ebenso hervorragende wie nostalgische Quelle?, um Mark Twains Lebensspuren zu folgen und die Verhältnisse im Amerika der damaligen Zeit kennenzulernen. Im ersten Teil des Buches erzählt Mark Twain chronologisch? von seiner Kindheit in Hannibal und seiner Zeit als Lotse auf dem Fluss, im zweiten Teil schildert er die Orte seiner Kindheit im Jahr 1882. Der zweite Teil enthält übrigens auch die berühmte Polemik? gegen den schottischen Schriftsteller Sir Walter Scott?, dessen Büchern Twain eine Mitschuld am amerikanischen Bürgerkrieg zuschreibt.

„Der Mann, der Hadleyburg korrumpierte“

In den Jahren von 1891 bis 1895 reiste Mark Twain wieder durch Europa. Als 1894 sein eigener Verlag durch Fehlinvestitionen in Konkurs ging, stand er vor dem finanziellen Ruin. Um die Schulden zu tilgen und sein kostspieliges Leben fortsetzen zu können, unternahm er Vortragsreisen durch die ganze Welt. Sein literarisches Alterswerk? ist von pessimistischen und bitteren Tönen geprägt. Zu nennen ist hier vor allem die Erzählung „The man that corrupted Hadleyburg“ (1900; dt. „Der Mann, der Hadleyburg korrumpierte“), in der Twain die Manipulierbarkeit der öffentlichen Meinung durch politische Demagogie schildert.

Mark Twain starb am 21. April 1910 in Redding / Connecticut.

Übrigens ...

machte sein Reisebericht „Die Arglosen im Ausland“ von 1869 Mark Twain zum höchstbezahlten Schriftsteller seiner Zeit. Die Auflagenhöhe? wurde nur von Harriet Beecher-Stowes? Roman „Onkel Toms Hütte“ (1852) übertroffen.

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Mark Twain bei Jokers
  • Tom Sawyers Abenteuer. EA 1876. Dtv, Frankfurt am Main 2005, ISBN: 978-3423133609
  • Bummel durch Europa. EA 1880. Anaconda Verlag, Köln 2009, ISBN: 978-3866474307
  • Die schreckliche deutsche Sprache. EA 1880. Nikol Verlag, Hamburg 2010, ISBN: 978-3868200393
  • Leben auf dem Mississippi. EA 1883. Aufbau Verlag, Berlin 2001, ISBN: 978-3746660929
  • Die Abenteuer des Huckleberry Finn. EA 1884. Anaconda Verlag, Köln 2007, ISBN: 978-3866471771
  • Ein Yankee aus Connecticut an König Artus’ Hof. EA 1889. Dtv, Frankfurt am Main 2004, ISBN: 978-3423123938
  • Knallkopf Wilson. EA 1894. Manesse Verlag, München 2010, ISBN: 978-3717522003

Hörbücher

  • Die Abenteuer des Tom Sawyer. 3 CDs. Der Hörverlag, München 2006, ISBN: 978-3899409406
  • Bummel durch Europa. CD. Der Hörverlag, München 2010, ISBN: 978-3867175579
  • Knallkopf Wilson. CD. Bastei-Lübbe, Köln 2010, ISBN: 978-3785741818

Sekundärliteratur

  • Ayck, Thomas: Mark Twain. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1974, ISBN: 978-3499502118
  • Kleiner, Franziska: Machen Sie es wie ich, lügen Sie! Anekdoten über Mark Twain. Eulenspiegel Verlag, Berlin 2005, ISBN: 978-3359013112

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