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Fleming, Ian

Ian Fleming (geb. 28. Mai 1908 in London; gest. 12. August 1964 in Canterbury) war ein britischer Schriftsteller. Seine bekannteste Romanfigur ist der Geheimagent James Bond.

Leben und Schreiben

Ian Lancaster Fleming wurde am 28. Mai 1908 in London geboren. Er stammte aus einer reichen Offiziers- und Bankiersfamilie. Den Nachruf auf seinen Vater Valentine Fleming – einen hoch dekorierten Offizier, der im Ersten Weltkrieg 1917 in Flandern fiel – verfasste Winston Churchill?. Sein Bruder war der bekannte Forschungsreisende und Reiseschriftsteller? Peter Fleming?.

Ian Fleming war Schüler des elitären Eton-College, wo er Deutsch, Russisch und Französisch lernte. Wegen einer delikaten Affäre mit einem jungen chinesischen Mädchen von der Schule verwiesen, besuchte Fleming die Königliche Militärakademie in Sandhurst. Danach studierte er Psychologie und Sprachen in München und Genf. Seinen ursprünglichen Berufswunsch, einen Posten im diplomatischen Dienst zu bekleiden, musste er jedoch alsbald wieder aufgeben: 1931 kam er unter 62 Bewerbern nur auf den 25. Platz. Das war zu wenig. Er beschloss, als Journalist? zu arbeiten. 1933 berichtete Fleming als Mitarbeiter der Nachrichtenagentur „Reuters“ aus Moskau über den Aufsehen erregenden Spionageprozess gegen die Vickers-Armstrong-Ingenieure. Sein ehrgeiziges Vorhaben, ein persönliches Interview? mit dem sowjetischen Diktator Stalin zu führen, konnte er jedoch nicht verwirklichen.

Goldeneye vor Gibraltar und auf Jamaika

Ian Fleming, Buchcover der  Biographie von Andrew Lycett - (c) Phoenix Verlag

Von den finanziellen Erträgen seiner journalistischen? Tätigkeit enttäuscht, wechselte Ian Fleming ins Börsengeschäft und wurde Wertpapierhändler bei den Londoner Banken Cull & Co. und Rowe & Pitman. Als Sonderberichterstatter der „Times“ kehrte er 1939 noch einmal nach Russland zurück. Im Juli 1939 wurde Ian Fleming zum Militär einberufen. Als frisch beförderter Leutnant war er Adjutant des Konteradmirals John H. Godfrey, dem Chef des britischen Marinegeheimdienstes. Später bildete Fleming Sonderkommandos aus und leitete an den Küsten von Südspanien und Gibraltar die britische Spionageabwehr. Einer seiner Aufträge hatte den Codenamen Operation Goldeneye.

Nach dem Krieg ging Ian Fleming zurück nach England. Die Winter verbrachte er regelmäßig auf Jamaika, wo er ein Haus besaß (das er Freunden gegenüber immer als sein idyllisches und ungemein inspirierendes Goldeneye bezeichnete). Ian Fleming arbeitete wieder als Journalist? und war Leiter der Auslandsabteilung im Kemsley-Zeitungskonzern?. 1952 heiratete er auf Jamaika Anne Geraldine Rothermere, deren erster Mann im Zweiten Weltkrieg gefallen war. Im gleichen Jahr wurde Sohn Casper geboren, für den Fleming 1964 das Kinderbuch? „Chitty Chitty Bang Bang“ schrieb.

„Casino Royale“ (1953)

Ian Fleming hatte bereits während des Studiums mit dem Schreiben von Short stories begonnen – allerdings ohne ernsthaft nach einem Verleger für seine literarischen Arbeiten zu suchen. Anfang der 1950er Jahre änderte sich das schlagartig. Inspiriert? von seinen Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs, begann er mit der Niederschrift seines ersten James-Bond-Romans, der 1953 unter dem Titel „Casino Royale“ veröffentlicht wurde.

In dem Roman erhält Bond – der Geheimagent 007 mit der Lizenz zum Töten – von seinem namenlos bleibenden Chef M den Auftrag, gemeinsam mit seiner schönen Geliebten Vesper Lynd den skrupellosen Sowjet-Spion Le Chiffre zur Strecke zu bringen. Ian Fleming spannt einen Handlungsbogen, der auch in allen folgenden James-Bond-Romanen unverändert bleiben sollte: Zunächst macht Bond die persönliche Bekanntschaft seines Gegenspielers, der ihn sogar zeitweise gefangen nehmen kann, doch Bond gelingt die Flucht und in einem dramatischen Finale kann er seinen Gegner endgültig besiegen.

Mit der Veröffentlichung von „Casino Royale“ begann eine neue Phase in der mehr als einhundertjährigen Gattungsgeschichte des Agentenromans. Indem er den Kommunismus bekämpfte und die Werte der westlichen Welt verteidigte, stieg James Bond zu einer Symbolfigur des Kalten Kriegs auf. Mit seinen Eigenschaften wie Mut, Charme und Loyalität wurde er zu einem Idol seiner zumeist männlichen Leser. Den Namen James Bond – es sollte ein möglichst durchschnittlicher und einprägsamer Name sein – entlieh Ian Fleming von einem bekannten amerikanischen Vogelkundler.

„Goldfinger“ (1959)

In den folgenden Jahren veröffentlichte Ian Fleming eine Reihe weiterer James-Bond-Romane. Vielen Kennern gilt sein siebter Roman „Goldfinger“ (1959; dt. James Bond contra Goldfinger) als sein bester. In diesem Roman hat es Bond mit dem abstoßend hässlichen und moralisch minderwertigen Schatzmeister der staatlichen sowjetischen Killerorganisation SMERSCH zu tun. Zu nennen sind aber auch die Romane „From Russia, with Love“ (1957; dt. Liebesgrüße aus Moskau), „Dr. No“ (1958; dt. James Bond jagt Dr. No) und „Thunderball“ (1961; dt. Feuerball). Das Erscheinen der meisten James-Bond-Romane wurde von einer Debatte um ihren Wert (nicht nur den literarischen) begleitet. Regelmäßig wurden mahnende Stimmen laut, die in den Büchern mehr oder minder unverhohlene sexistische, faschistische und rassistische Tendenzen ausmachten.

Herztod am Sandwich Bay

Schon die ersten James-Bond-Romane waren große Erfolge beim Publikum? und ermöglichten dem Autor eine unabhängige Existenz als freier Schriftsteller. Richtig schnellte das Erfolgskatapult für Ian Fleming aber erst in den 1960er Jahren ab, als der Kino-Bond zum modernen Mythos avancierte. Fleming, der am Drehort ein gern gesehener Gast war, hatte damit jedoch nur noch indirekt zu tun. Waschechte Ian-Fleming-Fans, die sich in unzähligen Fan-Clubs rund um den Globus zusammenfanden, behaupten sogar, dass der Kino-Bond mit dem Buch-Bond nicht mehr viel gemeinsam habe – ja, im Grunde sei der Kino-Bond sogar eine schlechte Parodie des Originals.

Bis zu seinem Tode verfasste Ian Fleming 12 Bond-Romane und neun Kurzgeschichten, die er jeden Winter auf Jamaika im Haus Goldeneye niederschrieb. Seine Romane wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Ian Fleming starb am 12. August 1964 am Sandwich Bay in der Grafschaft Kent an Herzversagen. Er wurde in der Nähe von Sevenhampton in der Grafschaft Wiltshire begraben.

Übrigens ...

hat sich der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy in einem Interview als der größte James-Bond-Fan der freien Welt bezeichnet. Sein Mörder Lee Harvey Oswald hat in einer polizeilichen Vernehmung das gleiche von sich behauptet.

Auszeichungen

Werke (Auswahl)

  • Bücher von Ian Fleming bei Jokers
  • Casino Royale. EA 1953. München, Heyne Verlag 2006, ISBN: 978-3453500372
  • Leben und sterben lassen. EA 1954. München, Heyne Verlag 2003, ISBN: 978-3453870369
  • Moonraker. EA 1955. München, Heyne Verlag 2003, ISBN: 978-3453870376
  • Diamantenfieber. EA 1956. München, Heyne Verlag 2003, ISBN: 978-3453870383
  • Liebesgrüße aus Moskau. EA 1957. München, Heyne Verlag 2003, ISBN: 978-3453870390
  • James Bond jagt Dr. No. EA 1958. München, Heyne Verlag 2004, ISBN: 978-3453870406

Hörspiele

  • Casino Royale. 2 CDs. München, Random House Audio 2005, ISBN: 978-3898309349
  • Goldfinger. 2 CDs. München, Random House Audio 2005, ISBN: 978-3898309356
  • James Bond jagt Dr. No. 2 CDs. München, Random House Audio 2005, ISBN: 978-3866040236
  • Leben und sterben lassen. 2 CDs. München, Random House Audio 2005, ISBN: 978-3866040243

Sekundärliteratur

  • Lycett, Andrew: Ian Fleming. Englischsprachige Biographie, Phoenix Verlag 1996, ISBN: 978-1857997835
  • Tesche, Siegfried: Die schönsten Zitate aus James Bond-Filmen. Hannover, Humboldt Verlag 2005, ISBN: 978-3899940572

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