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Beutlich, Rico

Michael 'Kaelo' Janßen liest als Rico Beutlich auf Youtobe - (c) 42er-Autoren und Youtoube

Rico Beutlich, Krankenpfleger aus Dresden-Prohlis, Kassenwart im "Indianerclub Winnetou, Radebeul", ist eine fiktive Person, die im Jahr 2009 von den Schriftstellern Michael Höfler, Michael "Kaelo" Janßen? und Tom Liehr entwickelt wurde. Sie nutzten diese virtuelle Persönlichkeit, um unter ihrem Namen einen Roman mit dem Titel "Über-All" sechs so genannten "Dienstleistungsverlagen?" (auch: Pseudo-Verlage, Druckkostenzuschussverlage?) anzubieten.

Die Aktion wurde für die im Uschtrin Verlag? erscheinende Publikation? "Autorenkalender" des "42erAutoren e.V.?" durchgeführt, dem die drei Autoren angehören. Ziel war es, die Bereitschaft dieser Häuser zu prüfen, objektiv schlechte Manuskripte zu veröffentlichen.

Die Aktion

Hierfür schuf man ein haarsträubendes Exposé? und eine zehn Seiten? lange, recht wahnwitzige Leseprobe?. Beides wurde den "Verlagen" angeboten. Diejenigen Häuser, die das vollständige Manuskript erbaten, bekamen eine insgesamt 840 Seiten lange, aus rechtefreien Fragmenten? aus dem "Projekt Gutenberg?" zusammengesetzte Textwüste?, die vereinzelt mit Titelüberschriften versehen wurde, die inhaltlich nichts mit dem Text zu tun hatten.

Im Ergebnis waren fünf der sechs angeschriebenen Häuser dazu bereit, das Buch gegen Zahlung einer vier- oder fünfstelligen Summe ins Programm? zu nehmen. Alle "Verlage" bzw. deren Lektorate? lobten den Roman ausdrücklich; einer sprach sogar davon, dass sich das Manuskript, das nicht existierte, als eines von vier gegen mehr als dreihundert monatlich eintreffende durchgesetzt hätte. Der dieserart geführte Beweis, dass jene "Verlage" ausschließlich daran interessiert sind, an den Autoren Geld zu verdienen und dabei keine qualitative Vorauswahl treffen, schlug hohe Wellen in der Literaturlandschaft und generierte gehöriges Presseecho. Auf Nachfrage eines Redakteurs? von "Spiegel Online", der die Häuser schließlich darüber informierte, einem Bluff aufgesessen zu sein, reichten die Rechtfertigungen von "unser Lektorat hätte das schon hinbekommen" über "wir hätten den Titel in unserer dadaistischen Reihe platziert" bis hin zu "das Angebot der Inverlagnahme war ein Fehler".

Rico Beutlich avancierte rasant zum Star und entwickelte sich zu einem Synonym? für hoffnungslose Nachwuchsautoren?. Das von Michael "Kaelo" Janßen eingesprochene You Tube?-Video mit Auszügen aus dem "Roman" wurde innerhalb von wenigen Tagen mehrere tausend Mal angesehen.

Sämtliche Texte rund um "Rico Beutlich" findet man auf der Site des "Autorenkalenders", dort sind auch Links zu den Pressereaktionen und Auszüge aus denselben vorzufinden. Über die Aktion berichteten u.a. "Spiegel Online", "Süddeutsche Zeitung", "Der Standard", "MDR", "WDR", "Radio Eins" und sehr viele andere.

Links

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